Rennradfahren als Anfänger

Wenn du mit dem Rennradfahren beginnen möchtest, dann triffst du überall auf gute Ratschläge und Tipps, wie man es besser machen kann. Doch was davon ist wirklich für einen Anfänger essenziell?

Du möchtest mit dem Rennradfahren beginnen und beschäftigst dich derzeit damit? Vornweg sei dir gesagt, dass es in Sachen Leistung und Equipment kaum eine Grenze nach oben gibt. Gerade als Anfänger verfällt man der Verlockung das Beste vom Besten zu kaufen und Leistungssteigerungen zu erwarten, die meist utopisch sind. Hier erfährst du was für einen Anfänger beim Rennradfahren wirklich wichtig ist und was nicht.

1. Finde einen guten Radhändler

Die Verlockung ein Rennrad günstig online zu kaufen ist sehr groß. Doch hier kann viel falsch gemacht werden. Zum einen hast du vermutlich noch nie auf einem Rennrad gesessen, du kennst deine Rahmengröße und deine Sitzposition vermutlich auch nicht. Bei einem guten Radhändler bekommst du im Gegensatz zu Onlinekauf eine Beratung und kannst vor allem das Rennrad vorher mal Probe fahren. Gegebenenfalls werden dann auch Bauteile wie der Vorbau oder der Sattel für dich eingestellt oder angepasst.

2. Das richtige Zubehör für den Start

Nicht nur das Rennrad kann teuer werden, auch das Zubehör wie beispielsweise Radklamotten oder Bauteile wie ein Tacho, Pulsgurt, etc. können mehrere hundert Euro kosten. Das Wichtigste am Anfang ist jedoch deine Funktionsbekleidung bestehend aus Trikot mit Rückentaschen, eine Radhose mit Trägern und Sitzpolster, Funktionsunterhemd, Arm- und Beinlinge und eine Regenjacke oder -weste und selbstverständlich ein Helm. Besonders günstig kann man diese Sachen zwischen Oktober und Dezember kaufen, da die Hersteller und Händler dann meist schon die Kollektion für das nächste Jahr planen und ihre Restbestände loswerden wollen.

3. Den richtigen Radhelm wählen

Bei Helmen gilt die Regel: Teuer ist nicht immer gleich gut. Das haben bereits mehrere Stiftung-Warentests gezeigt. Wichtig ist, dass der Helm zur Kopfform passt.Auch hier ist es durchaus Ratsam den Helm bei einem Händler vor Ort zu kaufen, da du diesen dann anprobieren kannst. Auch die Belüftung und das Gewicht spielt eine wesentliche Rolle. Bei Profihelmen merkt man beispielsweise einen deutlichen Unterschied im Gewicht. Letztlich steht der Tragekomfort jedoch absolut im Vordergrund. Erst zweitrangig solltest du als Anfänger auf Optik, Gewicht und Aerodynamik achten.

4. Kaufe dir einen Tacho oder nutze eine App

Nach der Bekleidung ist ein Tacho das wichtigste Zubehör, welches du dir kaufen solltest. Im Idealfall ist dieser direkt mit einem Pulsgurt verbunden, so dass du deinen Puls stets im Blick hast. Zu beachten ist, dass ein einfacher Tacho nach Radumfang eingestellt werden muss. Alternativ kannst du aber auch die Apple Watch oder eine Handy-App nutzen, um dein Training aufzuzeichnen. Dies dienst in erster Linie deiner Motivation, damit du eine Leistungssteigerung erkennen kannst.

5. Das richtige Pedalsystem

Kaum ein Rennradfahrer fährt heutzutage noch ohne Klickpedale. Grundsätzlich gibt es zwei dominierende Pedalsystemhersteller: Look und Shimano. Die Platten dieser beiden Hersteller sind recht ähnlich, aber nicht miteinander kompatibel. Auch hier gibt es preislich betrachtet kaum eine Grenze nach oben, vor allem dann, wenn es in den Bereich Carbon geht. Als Rennrad-Anfänger sollte dir ein einfaches System von Shimano durchaus reichen. Diese Modelle beginnen bei ca. 50 €. Modelle aus Carbon kosten hingegen bis zu viermal so viel.

6. Die optimale Höhe des Sattels einstellen

Schaut man sich die Radprofis an, so ist die Einstellung des Sattels teilweise eine Wissenschaft für sich. Als Anfänger kannst du jedoch eine der 3 Methoden nutzen:

Schuhferse auf das Pedal

Du setzt dich auf den Sattel und stellst die Schuhferse auf das Pedal. Für die optimale Einstellung ist dein Bein komplett durchgestreckt. Achte jedoch darauf, dass du dein Becken nicht verdrehst, um das Pedal zu erreichen.

In das Pedal einklicken

Du klickst dich in das Pedal ein und bringst die Kurbel auf die unterste Position. Für die optimale Einstellung wäre in diesem Fall dein Bein noch leicht angewinkelt und nicht ganz durchgestreckt.

Schrittlänge messen

Du misst deine Schrittlänge (ohne Schuhe) und ziehst von diesem Wert 10 Zentimeter ab. Daraus ergibt sich dann die Sitzhöhe. Eine Alternative ist es die Schrittlänge mit 0,885 zu multiplizieren. Um den Sattel richtig einzustellen, misst du die Sitzhöhe von der Mitte des Innenlagers bis zur Mitte des waagerechten Sattels.

7. Fahren in einer Gruppe

Für Rennrad-Anfänger kann es besonders interessant sein in einer Gruppe mit erfahrenen Fahrern unterwegs zu sein. Doch hierbei solltest du ein paar Regeln beachten. Grundsätzlich müssen auch Rennradfahrer immer hintereinander rechts am Straßenrand fahren. Ist die Gruppe jedoch größer als 15 Personen, dann darf auch nebeneinander gefahren werden, da es sich in dem Fall dann um einen geschlossenen Verband handelt. Ebenfalls ist es wichtig die gängigen Handzeichen zu kennen.